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derBuch 2022

Lesereihe OderBuch 2023

„GESCHICHTEN VON HÄUSERN UND MENSCHEN“
eingeladen vom Klub der Kolonisten Neulietzegöricke e.V.

Sonntag 30. April 2023, 15:00 – 16:30

JOCHEN SCHMIDT liest aus „Phlox“
Moderation: Eva-Christina Meier

Dorfkirche Neulietzegöricke, 16259 Neulewin
Der Einritt ist frei, über Spenden freuen wir uns.

Buchcover, Illustration: Line Hoven
Jochen Schmidt, Foto: Voland & Quist/Tim Jockel

Jochen Schmidt PHLOX
Roman, C.H. Beck Verlag, 2022


Es ist das letzte Mal, dass Richard Sparka mit seiner eigenen Familie, der Gefährtin Klara und den Kindern Karl und Ricarda, nach Schmogrow im Oderbruch fährt, denn nach dem Tod der Tatziets, die jahrzehntelang das Haus und den Garten, das Dorf und die Umgebung zu einem Ferienidyll und Hort des richtigen Lebens gemacht haben, wird das Haus abgerissen und das Grundstück verkauft. Aber Richard entdeckt, dass sein geliebtes, naturnahes Selbstversorger-Glück an diesem Ort auch dunkle Züge trägt. Komisch und ernst, geschichtsbewusst und aktuell, detailverliebt und mit dem Blick auf die großen Fragen erzählt Jochen Schmidt von der ewigen Suche nach dem guten Leben.

JOCHEN SCHMIDT, 1970 in Ost-Berlin geboren, hat hat in Bukarest studiert und verbrachte Auslandsaufenthalte in Brest, Valencia, Rom, New York und Moskau. 1999 war er Mitbegründer der Berliner Lesebühne »Chaussee der Enthusiasten«. Er ist Übersetzer und Autor, u.a. der Romane »Schneckenmühle«, »Zuckersand«, »Ein Auftrag für Otto Kwant« Zum 25. Jubiläum des Mauerfalls veröffentlichte er zusammen mit David Wagner »Drüben und drüben – zwei deutsche Kindheiten«. Der 2022 erschienene Roman „Phlox“ stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis. Jochen Schmidt lebt in Berlin.

Pressestimmen:

„Wunderbar. … Der Autor versteht es virtuos, mit seiner komplexen Sprachkunst Brücken zu schlagen von der Vergangenheit in die Gegenwart, von Schrecken und Schuld zu Kaffee und Kuchen. Hervorragend“
Münchner Merkur

„Stilistisch herausragendes Kaleidoskop einer ostdeutschen Kindheit und gesamtdeutschen Gegenwart… Mit ‚Phlox‘ hat Jochen Schmidt seinen bisher besten Roman geschrieben“
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Das Projekt wird gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.


Lesereihe OderBuch 2022

Samstag 8. Oktober 2022

Was wir sehen und wo wir hinwollen – Die Zukunft erinnern

Lesung und Gespräch mit JUDITH SCHALANSKY und SASCHA MACHT
Moderation: Maria-Christina Piwowarski

Zeit: 15:00 – 17:30
Ort: Dorfkirche Neulietzegöricke, 16259 Neulewin
Einritt frei, Spenden erwünscht.

Judith Schalansky
Verzeichnis einiger Verluste

Die Weltgeschichte ist voller Dinge, die verloren sind – mutwillig zerstört oder im Lauf der Zeit abhandengekommen. In ihrem neuen Buch widmet sich Judith Schalansky dem, was das Verlorene hinterlässt: verhallte Echos und verwischte Spuren, Gerüchte und Legenden, Auslassungszeichen und Phantomschmerzen. Ausgehend von verlorengegangenen Natur- und Kunstgegenständen wie den Liedern der Sappho, dem abgerissenen Palast der Republik, einer ausgestorbenen Tigerart oder einer im Pazifik versunkenen Insel, entwirft sie ein naturgemäß unvollständiges Verzeichnis des Verschollenen und Verschwundenen, das seine erzählerische Kraft dort entfaltet, wo die herkömmliche Überlieferung versagt. Die Protagonisten dieser Geschichten sind Figuren im Abseits, die gegen die Vergänglichkeit ankämpfen: ein alter Mann, der das Wissen der Menschheit in seinem Tessiner Garten hortet, ein Ruinenmaler, der die Vergangenheit erschafft, wie sie niemals war, die gealterte Greta Garbo, die durch Manhattan streift und sich fragt, wann genau sie wohl gestorben sein mag, und die Schriftstellerin Schalansky, die in den Leerstellen ihrer eigenen Kindheit die Geschichtslosigkeit der DDR aufspürt.

So handelt dieses Buch gleichermaßen vom Suchen wie vom Finden, vom Verlieren wie vom Gewinnen und zeigt, dass der Unterschied zwischen An- und Abwesenheit womöglich marginal ist, solange es die Erinnerung gibt – und eine Literatur, die erfahrbar macht, wie nah Bewahren und Zerstören, Verlust und Schöpfung beieinanderliegen.

Mehr Informationen und Pressestimmen: https://www.suhrkamp.de/buch/judith-schalansky-verzeichnis-einiger-verluste-t-9783518428245

Sascha Macht

Spyderling
Roman

»Erst im Spiel begreifen wir die Welt.«Daytona Sepulveda ist Entwicklerin von Brettspielen und einigermaßen erfolgreich in ihrem Metier. In Fachkreisen wird sie ehrfürchtig »Die Verschwundene« genannt; ein Beiname, der auf tatsächlichen Ereignissen basiert: Daytona war wirklich eine Zeit lang verschollen und hat Schlimmes erlebt. Nun ist sie, genau wie sieben weitere Brettspielentwickler aus aller Welt, auf ein Weingut in der Republik Moldau eingeladen – von Spyderling, dem Guru der Spieleautoren, den allerdings noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat. Die Tage vergehen, und die kreativen Geister sind derweil auf sich allein gestellt, denn Spyderling lässt sich einfach nicht blicken – man schmaust, säuft, liegt am Pool herum, fällt übereinander her. Doch als ein furchterregendes Brettspiel namens Maunstein auftaucht, beginnt die Wirklichkeit auf dem Weingut durchlässig zu werden: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschieben sich ineinander, wundersame Grausamkeiten geschehen, eine extremistische Rockband macht sich auf dem Anwesen breit – und plötzlich geht es für Daytona um alles.

Was genau reizt Menschen daran, sich um ein Brett zu versammeln, nach besonderen Regeln zu interagieren und miteinander im Spiel neue Welten zu erschaffen? Auf einzigartige Weise entfesselt Sascha Macht diese Frage in seinem neuen Roman und er-zeugt eine faszinierende Verbindung zwischen den Kunstformen der Literatur und des Spiels. Voller Fantasie und klug komponiert jagt ›Spyderling‹ seine Heldinnen und Helden auf eine Tour de Force der Selbst- und Welterkenntnis durch den wildesten Teil Osteuropas.

Mehr Informationen und Pressestimmen: https://www.dumont-buchverlag.de/buch/macht-spyderling-9783832181918/

Gefördert im Rahmen von „Und seitab liegt die Stadt“ – ein Projekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (Förderprogramm „Kultur in ländlichen Räumen“) und des Literarischen Colloquiums Berlin.

Samstag, 24. September 2022

Aufwachsen und Losziehen – Radikale Irrtümer und große Hoffnungen

Lesung und Gespräch mit LUKAS RIETZSCHEL und MANJA PRÄKELS
Moderation: Tanja Runow

Zeit: 15:00 – 17:30
Ort: Dorfkirche Neulietzegöricke, 16259 Neulewin

Lukas Rietzschel
Mit der Faust in die Welt schlagen
Roman

Zwei Brüder, ein Dorf in Ostsachsen und eine Wut, die immer größer wird

Philipp und Tobias wachsen in der Provinz Sachsens auf. Im Sommer flirrt hier die Luft über den Betonplatten, im Winter bricht der Frost die Straßen auf. Der Hausbau der Eltern scheint der Aufbruch in ein neues Leben zu sein. Doch hinter den Bäumen liegen vergessen die industriellen Hinterlassenschaften der DDR, schimmert die Oberfläche der Tagebauseen, hinter der Gleichförmigkeit des Alltags schwelt die Angst vor dem Verlust der Heimat. Die Perspektivlosigkeit wird für Philipp und Tobias immer bedrohlicher. Als es zu Aufmärschen in Dresden kommt und auch ihr Heimatort Flüchtlinge aufnehmen soll, eskaliert die Situation. Während sich der eine Bruder in sich selbst zurückzieht, sucht der andere ein Ventil für seine Wut. Und findet es.

Lukas Rietzschels Roman ist eine Chronik des Zusammenbruchs. Eine hochaktuelle literarische  Auseinandersetzung mit unserem zerrissenen Land.

Mehr Informationen und Pressestimmen: https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/mit-der-faust-in-die-welt-schlagen-9783548061030.html

Manja Präkels
Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß
Roman

Landleben zwischen Lethargie und Lebenslust. Mimi und Oliver sind Nachbarskinder und Angelfreunde in einer kleinen Stadt an der Havel. Sie spielen Fußball miteinander, leisten den Pionierschwur und berauschen sich auf Familienfesten heimlich mit den Schnapskirschen der Eltern. Mit dem Mauerfall zerbricht auch ihre Freundschaft. Mimi sieht sich als der letzte Pionier – Timur ohne Trupp.
Oliver wird unter dem Kampfnamen Hitler zu einem der Anführer marodierender Jugendbanden. In Windeseile bringen seine Leute Straßen und Plätze unter ihre Kontrolle. Dann eskaliert die Situation vollends …
Manja Präkels erzählt in ihrem Debütroman vom Verschwinden der DDR in einem brandenburgischen Kleinstadtidyll, dem Auftauchen verloren geglaubter Gespenster, von Freundschaft und Wut.

Manja Präkels wurde für dieses Buch mit dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium 2018 und dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 ausgezeichnet.

Zudem erhält die Autorin für dieses Buch den Anna-Seghers-Preis 2018.

Mehr Informationen und Pressestimmen: https://www.verbrecherverlag.de/book/detail/908

Gefördert im Rahmen von „Und seitab liegt die Stadt“ – ein Projekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (Förderprogramm „Kultur in ländlichen Räumen“) und des Literarischen Colloquiums Berlin.

Sonntag, 11. September 2022– Tag des offenen Denkmals
Lesung mit NORMAN OHLER
Zeit: 15:00 – 16:30
Ort: Dorfkirche Neulietzegöricke, 16259 Neulewin

Norman Ohler

Die Gleichung des Lebens
Roman

»Ein spannender historischer Roman … eine wunderbare Geschichte aus einer verloren gegangenen Welt« Neue Westfälische.

Friedrich II. schickt sein versponnenes Mathematikgenie Leonhard Euler in die Wildnis, um Natur zu berechnen – doch ein Mord und eine Frau namens Oda, die Euler in den Weiten des Sumpfes kennenlernt, werfen die Gleichung des ehrgeizigen Königs über den Haufen. Sommer 1747. Friedrich II. will das unwegsame, von aufsässigen wendischen Fischern bewohnte Oderbruch trockenlegen. Wo noch Fische, Schildkröten und Wasservögel in überwältigender Artenvielfalt leben, sollen Kühe grasen und die Kartoffel wachsen. Als die Leiche des Ingenieurs für den neuen Kanal am Ufer der Faulen See angetrieben wird, steht Leonhard Euler vor einer Herausforderung, die ihn und das aufklärerische Denken selbst an eine Grenze bringt. Denn die urtümliche Sumpflandschaft, die dem Untergang geweiht ist, wehrt sich mit allen Mitteln ..

Mehr Informationen und Pressestimmen: https://www.kiwi-verlag.de/buch/norman-ohler-die-gleichung-des-lebens-9783462052855

Gefördert durch den Brandenburgischen Literaturrat aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg


Samstag, 20. August 2022 

Das große Leben im kleinen Fleck – Dorfgeschichten

Lesung und Gespräch mit VERENA GÜNTNER und KATRIN SEDDIG
Moderation: Marie Kaiser

Zeit: 15:00 – 18:00
Ort: Dorfkirche Neulietzegöricke, 16259 Neulewin
Einritt frei, Spenden erwünscht

Der Sommer verspricht schön und langweilig zu werden. Anfangs widerstrebend, dann immer öfter nimmt der siebzehnjährige Maik die erst zwölfjährige Jenny auf seinen Mopedtouren mit; schließlich sind sie die einzigen Jüngeren in ihrem norddeutschen Dorf. Von der Zukunft wissen sie nur eins: So wie die Erwachsenen wollen sie nicht leben, in der kleinen Welt, in der niemand mit sich im Reinen ist – nicht Jennys unzufriedene Mutter, nicht der seltsame Geschäftsmann mit seiner Familie, auch nicht die schöne Verrückte, die alle «die Nackte» nennen. Doch dann entdecken die beiden, dass Jennys Mutter eine Affäre mit dem Großbauern hat, dessen Stieftochter, die Nackte, den Geschäftsmann ein bisschen näher kennt – sie stoßen in ein Dickicht aus Lügen und Geheimnissen vor, sogar auf ein Verbrechen.
Mit unwiderstehlicher Tragikomik und ironischem Blick erzählt Katrin Seddig vom gar nicht mehr so idyllischem Landleben und seinen Skurrilitäten – und von der Freundschaft zweier junger Menschen, die begreifen, dass sie sich ihre Freiheit selbst erkämpfen müssen. Mehr Informationen und Pressestimmen: https://www.rowohlt.de/buch/katrin-seddig-das-dorf-9783737100298

Verena Güntner
Power
Roman

Ein Dorf, ein verschwundener Hund – eine Suche, die verwandelt
Die selbstbewusste Kerze ist gerade noch ein Kind. Sie lebt in einem kleinen, von Wald und Feldern umgebenen Dorf, das nur noch wenige Bewohner hat. Doch Kerze verteidigt ihr Dorf gegen den Schwund, sie ist hier fest verwurzelt. Eines Tages geht Power verloren, der Hund einer Nachbarin. Die Hitschke ist verzweifelt – seit ihr Mann nicht mehr da ist, lebt sie allein. Kerze macht sich auf die Suche nach Power und verspricht, den Hund zurückzubringen. Koste es, was es wolle. Denn Kerze hält, was sie verspricht. Immer! Sie geht methodisch vor, durchstreift das Dorf und die Felder, tastet sich immer näher an Power heran. Beobachtet wird sie dabei von den Kindern des Dorfes, die sich ihr nach und nach anschließen. Ein ganzes Rudel bildet sich, das bellend und auf allen vieren Powers Fährte aufnimmt. Als klar wird, dass sie ihn nur außerhalb der Dorfgemeinschaft finden können, verlassen die Kinder das Dorf und ziehen in den Wald.
Mit außergewöhnlicher Sprachmacht, Scharfsinn und mit enormem Einfühlungsvermögen erzählt Verena Güntner davon, was mit einer Gemeinschaft geschieht, die den Kontakt zu ihren Kindern verliert. ›Power‹ führt hinein in den Schmerz derer, die zurückbleiben, und zeigt mit großer Kraft, was es braucht, um durchzuhalten, weiterzumachen und Sinn zu finden in einer haltlos gewordenen Welt

Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2020

Mehr Informationen und Pressestimmen: https://www.dumont-buchverlag.de/buch/guentner-power-9783832183691/

Gefördert im Rahmen von „Und seitab liegt die Stadt“ – ein Projekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (Förderprogramm „Kultur in ländlichen Räumen“) und des Literarischen Colloquiums Berlin.

Samstag, 7. Mai 2022 / 15:00 – 18:00
Lesung und Gespräch mit KAT MENSCHIK / Buchpremiere „Tomaten“, Verlag Galiani Berlin

WEGEN ERKRANKUNG DER AUTORIN MUSSTE DIE BUCHPREMIERE LEIDER VERSCHOBEN WERDEN. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.